Letzter Platz beim Ökostrom-Anteil, Mittelfeld beim insgesamt geringen Windenergiezuwachs, aber zweiter beim Solarzubau. Bei der Gesamtzahl aller Erneuerbaren liegt der Regierungsbezirk Düsseldorf auf dem letzten Platz. Die Region hat noch viel Luft nach oben bei der Energiewende.

Mit nur acht Prozent Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch ist der Regierungsbezirk Düsseldorf Schlusslicht in Nordrhein-Westfalen. Das geht aus kürzlich veröffentlichten Zahlen des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW hervor. Der Ausbau der Windkraft ist um fast 70 Prozent eingebrochen. Mit nur sechs neu ans Netz gegangenen Windrädern (15 Megawatt) belegt der Regierungsbezirk den dritten Platz. Bei der Solarenergie ging es hingegen um fast 60 Prozent im Vergleich zu 2018 aufwärts: Mit 3.745 neuen Solaranlagen (87 Megawatt) behauptet Düsseldorf hinter Münster (128 MW) den zweiten Platz knapp vor Arnsberg (86 MW), Detmold (86 MW) und Köln (85 MW).

Jochen Bals, Vorsitzender des Regionalverbandes Düsseldorf des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) mahnt mehr Engagement beim Ausbau an: „Niemand will auf dem letzten Platz stehen und das müsste Düsseldorf auch nicht. Unsere Region bietet genügend Optionen für alle Erneuerbaren, sei es Dach- und Freiflächen für Solaranlagen, die Windenergie oder die Bioenergie. Äußerst erfreulich ist der starke Zuwachs bei der Photovoltaik, der sich so fortsetzen muss. Wichtig für die Windkraft wird jetzt eine verlässliche Strategie der Landesregierung, damit der Ausbau bei uns wieder in Gang kommt.“

Alle sechs neuen Windräder im Regierungsbezirk gingen im Kreis Kleve ans Netz. Im Vergleich der Düsseldorfer Kreise steht Kleve auch bei der insgesamt installierten Windenergie mit weitem Abstand vor dem Kreis Wesel auf Platz eins: 203 Windräder mit 334 Megawatt Leistung liefern hier klimafreundlichen Windstrom.

Bei der Solarenergie liefern sich die Kreise Wesel und Kleve ein Kopf-an-Kopf-Rennen: 2019 sind in Wesel mehr Solaranlagen ans Netz gegangen (588) als in Kleve (555), allerdings waren die Anlagen in Kleve leistungsstärker (19,3 Megawatt) als in Wesel (17,8 MW). Gemessen an der insgesamt installierten Leistung liegt der Kreis Kleve mit 285,6 Megawatt deutlich vor Wesel (179,8 MW).

Bei der Bioenergie, die mit schwierigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen hat, findet kaum ein Ausbau statt. Der Regierungsbezirk Düsseldorf liegt hier auf dem vorletzten Platz vor Köln. Bei der Wasserkraft liegt Düsseldorf hinter Arnsberg und Köln und vor Detmold und Münster genau in der Mitte.

Die ganze Bilanz aller Erneuerbaren Energien mit Vergleichen der Regierungsbezirke und Kreise stellt der LEE-Regionalverband Düsseldorf/Ruhr hier zum Download zur Verfügung.

Erneuerbare-Energien-Bilanz 2019 im Regierungsbezirk Düsseldorf

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